Freie Bildungsmaterialien (auf Englisch Open Educational Resources, kurz OER) stellen eine Lösung für diese Herausforderung dar: Sie stehen nicht nur kostenlos zur Verfügung, sondern können auch beliebig kopiert, angepasst und geteilt werden. Bisher sind diese Materialien jedoch eher unbekannt. Ziel sollte es sein, die Arbeit mit freien Bildungsmaterialien im deutschen Bildungssystem gelebte Praxis werden zu lassen. Dafür setzt sich der Verein Wikimedia Deutschland mit seiner bildungspolitischen Arbeit ein.
Im Projekt „Mapping OER – Bildungsmaterialien gemeinsam gestalten“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, brachte Wikimedia Deutschland die zentralen Akteurinnen und Akteure des Bildungsbereiches zusammen, um mit ihnen gemeinsam die Rahmenbedingungen für OER in Deutschland zu beleuchten. Die Ergebnisse wurden Anfang 2016 im „Praxisrahmen für Open Educational Resources (OER) in Deutschland“ veröffentlicht. Er enthält konkrete Vorschläge für politisch Verantwortliche sowie Bildungsakteurinnen und -akteure, wie eine freie Bildungspraxis mit Hilfe von OER weiter gefördert und ausgebaut werden kann. Sie wurden im Laufe des Jahres an politische Entscheidungsträger verschickt und im Rahmen von Veranstaltungen und Veröffentlichungen kommuniziert.
Daneben engagierte sich Wikimedia Deutschland im vergangenen Jahr weiter im Bündnis Freie Bildung. Dieses fordert politische Parteien dazu auf, sich öffentlich zu den Themen freie Bildung und freie Bildungsmaterialien zu äußern, bezieht Stellung zu aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen und veröffentlicht Handlungsempfehlungen für politische und gesellschaftliche Entscheiderinnen und Entscheider. Wikimedia Deutschland bringt damit vielfältige Perspektiven zum Thema freie Bildung ein und vermittelt zwischen den verschiedenen Gruppen.