Denis Schroeder (WMDE) (Wikimedia Commons), beschnitten von Atelier Disko für WMDE, CC BY-SA 4.0

Digital-O-Mat: die netzpolitische Wahlhilfe

Um diese Informationslücke zu schließen, hat Wikimedia Deutschland gemeinsam mit Partnerorganisationen, die sich für digitale Freiheitsrechte einsetzen, den Digital-O-Maten entwickelt. Hierzu haben wir alle Parteien, die zur Bundestagswahl 2017 antraten und bei der Sonntagsfrage seit September 2016 konstant mindestens 5% Umfragewerte erreicht hatten, zu Themen wie Bildung, Internetzugang, Software und Open Data befragt. Aus den Fragen und den dazugehörigen Antworten der Parteien ist der Digital-O-Mat entstanden. Die Webseite sollte allen Wahlberechtigten dabei helfen, ein klareres Bild der netzpolitischen Haltung und konkreter Maßnahmen jeder Partei zu gewinnen: Anhand von 12 Positionen zu verschiedenen Themenbereichen konnte per Klick auf ‘stimme zu’, ‘neutral’ oder ‘stimme nicht zu’ abgeglichen werden, welche Partei am ehesten die eigene netzpolitische Haltung widerspiegelt. Dadurch sollte das Online-Werkzeug die Wahlentscheidung erleichtern.

Ganz einem Grundprinzip der Wikipedia folgend, nicht nur Wissen beizutragen, sondern dieses auch mit Quellen zu belegen, wurden die Parteien zudem auch aufgefordert, nicht nur ihre jeweilige Zustimmung oder Ablehnung mitzuteilen, sondern ihre netzpolitischen Positionen durch Erläuterungen näher auszuführen. Per Klick auf die entsprechende Stelle in der Auswertung des Digital-O-Maten konnten sich Interessierte daher auch weiterführende Informationen der Parteien zu den Themenfeldern anzeigen lassen. In den meisten Fällen waren diese Erläuterungen deutlich detaillierter als die Parteiprogramme, sodass hier zusätzliche Informationen verfügbar wurden. Und da der Digital-O-Mat auch nach der Wahl online bleibt, kann später verglichen werden, was die Parteien vor der Wahl gesagt und nach der Wahl getan haben.

Mit dem Digital-O-Maten stand 2017 zum ersten Mal für eine Bundestagswahl ein für alle frei zugängliches Online-Vergleichs-Werkzeug speziell für digitale Themen zur Verfügung. Fast 40.000 Mal wurde der Digital-O-Mat vor der Bundestagswahl 2017 genutzt. 2018 planen wir weitere Versionen zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen.

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